In ihrer performativen Arbeit ruins of refueling nutzt Julia Hainz die Tankstelle als symbolischen und autobiografisch aufgeladenen Ausgangspunkt. Inspiriert von den Erfahrungen ihres Vaters, der über drei Jahrzehnte in einer Erdölraffinerie tätig war und nach der Nachtschicht regelmäßig eine nahegelegene Tankstelle als sozialen Treffpunkt aufsuchte, verwebt Hainz persönliche Erinnerungen mit kollektiven Erfahrungen von Energie, Erschöpfung und Fürsorge.
Durch somatische Übungen eröffnet die Künstlerin eine autofiktionale Reise, die zwischen Einsamkeit und Versammlung, Beschleunigung und Korrosion, Ausdauer und Verfall changiert. Die Körper wird dabei selbst zu Resonanzräumen für Fragen nach Energiezufuhr und -verbrauch – jenseits ökonomischer Logik und normativer Produktivitätsanforderungen.
Am Österreichischen Platz – einem zentralen Verkehrsknotenpunkt, einer Hydra aus Tunneln, Rampen und Hochstraßen, aber auch ein öffentlicher Platz und Beispiel für Stadtumnutzung – schafft ruins of refueling einen Moment des Innehaltens und Reflektierens.
Musik: Laima
70178 Stuttgart